Seit frühester Kindheit hat sich Gerd Matthes mit seiner Heimat, dem Alten Land, beschäftigt. Mit 14 Jahren fing er an, Altländer Möbel zu sammeln.
Mit seinem profunden Wissen kannte er sich wie kaum ein anderer in den Familiengeschichten der Altländer aus. In 25 Jahren als Gästeführer warb er bei ungezählten Besuchern*innen für die Geschichte und den Erhalt seiner Heimat. Lange Zeit war er der einzige, männliche Gästeführer, der natürlich in seiner Tracht überall auffiel.
Matthes absolvierte in Buxtehude eine kaufmännische Lehre und war danach in mehreren Hamburger Unternehmen tätig. Nach dem Tod seiner Mutter zog er 1975 aus Hamburg zurück in sein Elternhaus in Estebrügge. Er baute eine große Sammlung zur regionalen Volkskunde und Kulturgeschichte auf.
1992 richtete er in seinem Haus ein Privatmuseum ein. Für sein Wirken für die Erhaltung der Altländer Kultur, sein Engagement für die St.-Martini-Kirchengemeinde Estebrügge, deren Kirchenvorstand er zeitweise angehörte, und den Tourismus in der Gemeinde Jork wurde Matthes im Jahr 2002 mit dem Bürgerpreis der Gemeinde Jork ausgezeichnet.
Dem Wunsch Gerd Matthes folgend, seine Sammlung für die Nachwelt zu erhalten, hat die Kulturstiftung Altes Land als Erbin – nach seinem Tod – die Ausstellung durch Dr. Frank Schlichting neu konzipieren lassen.
Die Stiftung ist seither Trägerin des Museums. Dank ehrenamtlicher Unterstützung ist das Museum von April bis Oktober sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.